Finnland - ein großer Bildungsreformer!

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Finnland hat eines der effektivsten Bildungssysteme Europas. Ein Fakt, den die skandinavische Republik zuletzt beim PISA-Test im Jahr 2012 erfolgreich unter Beweis stellen konnte. Wie kann es sein, dass ein Land so konstant, so überdurchschnittlich gut beim großen Bildungstest abschneidet?

Die finnische Jugend besticht mit ihren Rechtschreib-, Mathematik- sowie Physik-Kenntnissen. Viele Länder würden es bei derartig guten Ergebnissen bei der „Never change a winning team“-Taktik belassen. Finnland hingegen, steht kurz davor, die größte Bildungsreform ihrer Geschichte umzusetzen.

Das Ziel der Reform sieht vor, das „klassische“ Schulsystem bis zum Jahr 2020 komplett zu verändern: In Zukunft soll es keine einzelnen Schulfächer geben, sondern nach „Themen/Phänomenen“ unterrichtet werden. Eine Idee, die durchaus ihren Reiz hat und sehr erfolgversprechend klingt.

Für diverse Pilotprojekte wurden einzelne Schulen in Helsinki ausgewählt, die teilweise nach den neuen Lehrplänen unterrichten. In diesen Schulen sind einige traditionelle Schulfächer wie Mathematik oder Englisch bereits verschwunden und es wird themenübergreifend unterrichtet. So wird beispielsweise anstatt des ehemaligen Englisch- und Geografie-Unterrichts das Thema „International-Weather“ bearbeitet. Die Schüler vergleichen auf Englisch anhand einer internationalen Karte die Klimadifferenzen unterschiedlicher Länder.

Ein weiteres Beispiel für Schüler in höheren Schulstufen ist das Thema „EU“. Hier wird den Lernenden die große Europäische Gemeinschaft mithilfe von praxisbezogenen Beispielen und geschichtlichen Hintergründen näher gebracht. Die „Crossteaching“-Methode soll mehr Interesse von seitens der Schülerschaft schaffen und somit den Spaß am Lernen fördern.

Von der Siltamaki Volksschule in Helsinki, die von der neuen Idee begeistert ist und sich als Testschule gemeldet hat, vernimmt man durchaus positive Resonanzen: Die Schüler wären durch den offenen und praxisbezogenen Lehrstil besser auf die weiteren Schulstufen und in späterer Folge auf die Arbeitswelt vorbereitet.

Eine grundlegende Veränderung im Lehrplan verlangt selbstverständlich auch der Lehrerschaft einen großen Arbeitsaufwand ab: Vielen Lehrkräften, die sich ihr ganzes Berufsleben auf ein Fach spezialisiert haben, fällt es schwer, nun auch fachübergreifend zu unterrichten. Deshalb will das Bildungsministerium all jenen, die sich bereit erklären bei diesem Projekt mitzumachen, ein „Zuckerl“ in Form eines kleinen finanziellen monatlichen Zuschusses auszahlen.

Der Bildungsminister Marjo Kyllonen steht voll hinter dem Projekt und erklärt der britischen Zeitung „Independent“ in einem Interview, dass das herkömmliche Schulsystem um 1900 wirklich gut funktioniert hat, in der heutigen Zeit jedoch veraltet ist und Erneuerungsbedarf besteht. „Finnland benötigt ein Bildungssystem, das sich an die Standards des 21. Jahrhunderts anpasst“, so die Ministerin.

Wird Finnland mit dieser innovativen Idee als Bildungsreformer in die Geschichte eingehen und werden andere europäische Länder diesem Beispiel folgen? Die Zukunft wird es zeigen.

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