Was das Auto vor dem Urlaub wirklich braucht – ausser einem vollen Tank

Wenn der Urlaub naht, steigt die Vorfreude. Oft geht es direkt nach Feierabend los, auf die Autobahn, rein ins Wochenende, raus aus dem Alltag. Die Tasche steht bereit, das Navi ist programmiert, der Tank ist voll. Und trotzdem gerät der Start in die Ferien regelmässig zum Nerventest – weil das Auto nicht mehr ganz so zuverlässig scheint wie im Alltag.
Eine Panne, ein leerer Wischwasserbehälter oder Chaos auf der Rückbank gehören zu den kleinen, aber wirkungsvollen Reiseverderbern. Wer vorbereitet startet, kann viele dieser Stolpersteine vermeiden. Nicht mit grossem Aufwand, sondern mit einem kurzen Rundumblick.
Technik-Check vor Abfahrt: Klein, aber entscheidend
Auch bei einem modernen Fahrzeug schadet ein kurzer Technik-Check nicht. Vor allem bei längeren Fahrten oder bei sommerlichen Temperaturen lohnt es sich, Reifendruck, Ölstand und Kühlflüssigkeit zu prüfen. Wer mit viel Gepäck fährt, sollte den Reifendruck entsprechend anpassen – zu niedriger Druck beeinflusst das Fahrverhalten und kann den Bremsweg verlängern.
Auch ein Blick unter die Motorhaube ist sinnvoll. Der Ölstand sollte sich im optimalen Bereich befinden, ebenso die Kühlflüssigkeit. Gerade bei älteren Autos oder nach längeren Standzeiten können hier unbemerkt Schwächen entstehen. Ein Mangel zeigt sich oft erst, wenn es zu spät ist – zum Beispiel im Stau bei 30 Grad im Schatten.
Saubere Sicht: Wischer, Flüssigkeit und Innenraum nicht vergessen
Nichts ist nerviger als eine verschmierte Frontscheibe bei tiefstehender Sonne. Wer schon mal mit leerem Wischwasserbehälter durch eine Insektenwolke gefahren ist, kennt das Problem. Deshalb: Scheiben gründlich reinigen – von aussen und innen. Spezielle Mittel gegen Insektenreste sind hilfreich, besonders im Sommer.
Auch der Zustand der Wischerblätter sollte nicht ausser Acht gelassen werden. Schlieren oder Quietschen sind ein Warnsignal. Ein Austausch ist schnell erledigt und bringt deutlich mehr Sicherheit. Im Innenraum wird klare Sicht oft durch unnötige Gegenstände auf dem Armaturenbrett oder an der Heckscheibe eingeschränkt.
Ordnung im Fahrzeug: Weniger Kram, mehr Platz
Zur Auszeit im Wellnesshotel in Vorarlberg gehört eben auch ein Start ohne Stau im Kopf – und Kofferraum. Zwischen Badeschlappen und Ladekabeln bleibt oft kein Platz mehr für Struktur. Doch wer während der Fahrt ständig nach Snacks, Ladekabeln oder Taschentüchern sucht, bringt Unruhe ins Fahrzeug.
Besser: Vor der Abfahrt bewusst sortieren. Kabel, Getränke und kleine Helfer wie Sonnenbrillen oder Reisetabletten in greifbare Nähe legen. Lose Gegenstände sollten in Fächern oder Boxen verstaut werden – auch aus Sicherheitsgründen. Bei einer Vollbremsung können selbst leichte Dinge zum Risiko werden.
Wer mit Kindern reist, kennt das Phänomen noch stärker. Gute Vorbereitung – von Hörbüchern bis Notfall-Snackbox – entlastet alle Mitfahrenden.
Pflichtprogramm: Warnwesten, Verbandskasten & Co.
Vorgeschrieben, aber oft vergessen: Verbandskasten, Warndreieck und Warnweste. Vor der Reise lohnt ein schneller Blick auf den Inhalt und das Haltbarkeitsdatum. Viele Kästen enthalten sterile Materialien, die regelmässig ersetzt werden müssen.
Auch die Erreichbarkeit ist wichtig. Liegt das Warndreieck ganz unten im Kofferraum unter drei Taschen, hilft es im Notfall wenig. Besser, alles griffbereit im Zwischenfach oder unter dem Beifahrersitz verstauen.
Besonderer Blick gilt auch dem Reserverad oder Pannenset. Nicht jedes Auto verfügt darüber – und bei Mietwagen fehlt manchmal das passende Werkzeug. Ein kurzer Check vor dem Beladen kann hier unangenehme Überraschungen vermeiden.
Navigation, Strom und Unterhaltung absichern
Technik kann unterwegs entlasten – oder für Frust sorgen. Navigationsgeräte und Apps sollten vor der Abfahrt aktualisiert werden. Offline-Karten sind besonders nützlich in Regionen mit schlechtem Empfang. Auch Ladekabel für Smartphones, Tablets und andere Geräte gehören zur Grundausstattung.
Eine funktionierende Halterung für das Handy trägt zur Sicherheit bei – und verhindert Suchaktionen während der Fahrt. Wer auf längeren Strecken Podcasts oder Playlists nutzen möchte, sollte sie vorab downloaden, um unterwegs unabhängig vom Netz zu sein.
Gleiches gilt für Powerbanks: Eine geladene Reserve hilft nicht nur bei leeren Handys, sondern auch bei elektronischen Kinderspielen oder E-Book-Readern.
Routen und Pausen im Blick behalten
Erholung beginnt nicht erst im Hotel, sondern auf dem Weg dorthin. Wer ohne Plan losfährt, steht schnell im Stau – oder findet keinen passenden Rastplatz. Eine grobe Routenplanung inklusive alternativer Strecken sorgt für mehr Gelassenheit.
Auch Pausenorte können vorab ausgewählt werden. Ideal sind Plätze mit Schatten, Spielmöglichkeiten oder Zugang zu sanitären Anlagen. Besonders bei Reisen mit Tieren oder kleinen Kindern lässt sich Stress vermeiden, wenn keine improvisierten Halte nötig sind.



