Der perfekte Kindergarten - Wohin mit meinem Kind?

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Wenn Kinder zum ersten Mal einen Kindergarten besuchen, beginnt für die Familien ein neuer Lebensabschnitt. Es bedeutet das erste Loslassen voneinander für die Kinder, aber auch für die Eltern. Beide benötigen Zeit, sich an die neue Situation zu gewöhnen und der noch ungewohnten Umgebung Vertrauen entgegen zu bringen. Ein Miteinander aller Beteiligter bildet dabei eine wichtige Basis. Wer kommt wie an einen Kindergartenplatz und was muss ein guter Kindergarten (KiGa) mitbringen? Erfahre es hier:

Das einkommensabhängige Karenzmodell hat dafür gesorgt, dass immer mehr Eltern schon nach 14 Monaten wieder ihrer Arbeit nachgehen. Daher sind viele bereits in der Schwangerschaft auf der Suche nach einem geeigneten Kindergartenplatz – und diese Suche ist vor allem bei den Kleinsten hart umkämpft: Für weniger als die Hälfte (45 Prozent) der Kinder unter drei Jahren in Wien ist ein Kindergartenplatz vorhanden. Indes gibt es für die Drei- bis Fünfjährigen mehr als ausreichend Plätze (mehr als 100 Prozent). Zahlreiche Eltern bangen, ob ihr Kind einen Platz in ihrem Wunschkindergarten bekommen wird.

Wie viele Kindergartenplätze in Wien fehlen, lasse sich nicht so leicht beantworten, weil nicht alle unter Dreijährigen in den Kindergraten drängten, erklärt eine Sprecherin von Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky. Investiert werde insbesondere in Stadterweiterungsgebiete wie die Seestadt Aspern oder Oberlaa, sowie in Plätze für die jüngsten Kinder. „Der Fokus liege ganz stark auf Kleinkindergruppen für Null- bis Dreijährige und Familiengruppen für Zwei- bis Sechsjährige“, unterstreicht auch Daniela Cochlár, Leiterin der Kindergärten der Stadt Wien. Berufstätige Eltern haben auf jeden Fall Vorrang“, so Cochlár. Bei den unter Dreijährigen wird die Berufstätigkeit der Eltern für einen städtischen Kindergartenplatz vorausgesetzt, sie werden jedoch ebenfalls bei älteren Kindern bevorzugt. Außerdem sind die Nähe zum Wohnort oder Arbeitsplatz, Geschwisterkinder, die bereits den Kindergarten besuchen, sowie soziale Aspekte – etwa eine Intervention der Kinder- und Jugendhilfe – essentielle Kriterien. In Wien gibt es rund 86.000 Kindergartenplätze, von denen 60 Prozent privat, und die restlichen 40 Prozent von der Stadt Wien geführt werden.

Tipps für die ersten Tage im Kindergarten

Der Gang in den Kindergarten ist der erste Übergang in eine Bildungseinrichtung, und vor allem diesem kommt eine besondere Bedeutung zu, da die hier von den Kindern erlebten Gefühle die Basis für kommende Übergänge bilden können. Ein Miteinander von Eltern, Kindern und PädagogInnen ermöglicht einen sanften Eingewöhnungsprozess, bei dem das Kind im Mittelpunkt stehen sollte. Denn die Eingewöhnungsphase gestaltet sich für jedes Kind individuell. Während manche Kinder sich schnell in einer Gruppe wohlfühlen und Beziehungen zu den ErzieherInnen und den andren Kindern aufbauen, brauchen andere dafür mehr Zeit. Die Eingewöhnung nimmt durchschnitt – wobei es Erfahrung, Situation, Entwicklungsalter und Persönlichkeit des Kindes zu berücksichtigen gilt – vier bis sechs Wochen in Anspruch.

Die Eltern können die Situation positiv mitgestalten, indem sie für die Eingewöhnungsphase in der neuen Umgebung möglichst ausreichend Zeit einplanen. Eine vertraute Bezugsperson in den ersten Tagen, die zusammen mit den Kindern Zeit im Kindergarten verbringt, vermittelt Sicherheit.

Kinder müssen zu den PädagogInnen zunächst eine Vertrauensbasis aufbauen, um das Einleben in die neue Gruppe gut zu ermöglichen und den Kindergarten als sicheren Ort wahrzunehmen. Dann sind sie in der Lage und bereit, ihre neue Umgebung in ihrer Gänze zu fühlen, zu entdecken und am Kindergartenalltag Schritt für Schritt aktiv teilzunehmen.

Eine weitere wichtige Rolle nimmt der Informationsaustausch zwischen allen beteiligten Personen – Eltern, anderen Bezugspersonen sowie den PädagogInnen – über das Kind ein. Dabei können sie sich austauschen, offene Fragen beantworten, sowie Ängste und Sorgen besprechen. Dadurch realisiert auch das Kind, dass die Erwachsenen zusammenarbeiten und zusammen für es da sind.

Im Vorfeld können Eltern die Lust des Kindes auf den Kindergarten wecken, indem sie gemeinsam Bilderbücher zum Thema anschauen oder durch positive Schilderungen die Vorfreude des Kindes wecken. Auch sind Rituale essentiell, da deren Routine Sicherheit vermitteln. Dazu zählt, täglich zur gleichen Zeit und mit derselben Person am Kindergarten anzukommen. In der ersten Zeit im Kindergarten hilft eventuell ein vertrauter Gegenstand von zu Hause (beispielsweise ein Tuch oder Kuscheltier), die Eingewöhnung angenehmer zu gestalten. Da auch den Eltern der Abschied vom Kind schwerfällt, hilft ein geplanter Abschied, der die Vertrauensbasis stärkt. Das gibt Orientierung und hilft allen Beteiligten bei der Bewältigung der schwierigen, da ungewohnten Situation. Essentiell ist es, dass Eltern bei der Verabschiedung dem Kind gegenüber Sicherheit ausstrahlen und es den eigenen Trennungsschmerz nicht unmittelbar spüren lassen. Auch wenn es schwer fällt, ist eine kurze Verabschiedung gut. Damit Kinder nach dem Kindergartenbesuch das Erlebte verarbeiten können, hilft eine ruhige Gestaltung des restlichen Tages.

Was macht einen guten KiGa aus?

Ein guter Wiener Kindergarten bietet neben Kinderbetreuung täglich frisch gekochtes Essen sowie ausreichend Bewegung mit kindgerechte und interessante Aktivitäten – sowohl drinnen als auch draußen. In einem Atelier können große und kleine Kunstwerke entstehen und im Musikraum lernen die Kleinen alles rund um Noten und Rhythmik. Zu den wichtigsten Punkte, an denen Eltern sich orientieren sollten, gehört das Leitbild der Einrichtung. Gute KiGas (oder auch Kindertagesstätten) haben ein pädagogisches Konzept, das konkrete Informationen zu ihren Angeboten, Methoden und Zielen liefert. Kommuniziert die Einrichtung dieses offen und verständlich und vermittelt somit den Eindruck, sie habe die Bedürfnisse der Kinder in ihrem Leitbild verankert, lohnt sich ein genauerer Blick. Kennenlerntage, an denen Sie Kontakte zu Eltern zu knüpfen können, deren Kind in dieser Einrichtung schon betreut wird, oder eine Hospitanz ermöglichen Ihnen, sich ein genaueres Bild über den KiGa-Alltag und dessen Qualität zu machen. Besonders wichtig ist der sogenannte Betreuungsschlüssel der Gruppe, der Aufschluss darüber gibt, um wie viele Kinder sich eine Fachkraft kümmern muss. Dazu gibt es Empfehlungen des Kinderbetreuungsnetzes der Europäischen Union, denen die meisten Erziehungsexperten folgen.

Ohne engagierte Fachkräfte geht es nicht

Ein guter Betreuungsschlüssel ist sehr viel wert, garantiert jedoch keine gute Betreuung. Dabei sind besonders die Qualifikation sowie das Engagement der ErzieherInnen von Bedeutung. Erfahrene Fachkräfte, die sich regelmäßig weiterbilden sollten zum Personal gehören. Außerdem sind besondere Zusatzausbildungen, etwa in Montessori-Pädagogik, von Vorteil. Eltern können beim Hospitieren oder beim Schnuppertag ein Auge darauf haben, wie die Erziehenden mit den Kindern umgehen und ob sie Freude an ihrer Arbeit haben/zeigen. Wichtig ist, ob sie einen guten Draht zu den Kindern haben, dass sie liebevoll, aufmerksam und empathisch sind. Dabei gilt: Dein Bauchgefühl zeigt dir an, ob du richtig liegst. Gehe der Frage nach, ob du dein Kind diesem Team anvertrauen willst und beobachte, ob die ErzieherInnen womöglich gestresst und lustlos wirken.

 

 

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